

















Demos sind nicht sinnlos. Durch die Masse wird das tatsächliche Potential in der Gesellschaft sichtbar. Das ermutigt politische Akteure, aber auch die Teilnehmenden. Man fühlt sich nicht mehr so allein, wie wenn man das Internet aufmacht und ein Gefühl von Machtlosigkeit erleidet. Dennoch muss man Lehren aus den Demos vor einem Jahr ziehen, die die nachfolgenden Entwicklungen nicht im Ansatz beeinflussen konnten. Demonstriert man nur gegen, aber nicht für etwas, dann erfolgt keine Veränderung. Es braucht konkrete Forderungen. Wenn nicht A passiert, dann folgt B daraus. Wohnen, soziale Sicherheit, Zukunftsängste, Bildung, sind die treibenden Faktoren hinter dem Aufstieg der AfD und dem rechtskonservativen Kurs der Union. Man muss sich die Frage stellen, was macht tatsächlich den Tag besser derer, die die AfD jeder anderen Partei vorziehen. Migration ändert nichts an den lang gewachsenen und strukturellen Problemen. Überhaupt hilft Grausamkeit gegenüber Schwächeren nicht. Das muss man adressieren und ganz spezifische konkrete Forderungen stellen und für bezahlbaren Wohnraum, für soziale Sicherheit, für große Investitionen in Bildung und Infrastruktur. Die Werte, zu denen man sich gerade bekennt sind genauso wichtig, aber sie bleiben nur eine Versicherung an uns und gleichgesinnte, dass man zu den Guten gehört, wenn man sie nicht mit Forderungen, die aus diesen Werten erwachsen verknüpft.
Ich struggle ein bisschen damit, einen Look zu finden, der sich gänzlich für alle banalen Fotos aus dem Alltag eignet. Das ist aber schon seit jeher mein Problem. Man will einfach Relevanz und Vibe nachträglich hinzufügen. Gerade letzteres funktioniert punktuell, aber nie für alles und immer gleich. Wenn keine Relevanz da ist, soll Vibe es retten und dabei funktioniert der gebaut, inszeniert, durchdacht viel besser, als wenn man nur ein paar Motive im Vorbeigehen aufnimmt. Außerdem seht ihr keinen Menschen, keine Handlung…
Fortan werfe ich wöchentlich, oder wenn es eben einfach genug gibt, alles hierher, statt sich irgendwas gehaltvolles für IG zu überlegen, um da dann im Wettbewerb der Aufmerksamkeitsökonomie teilzunehmen. Vieles wird unkommentiert bleiben und wenig relevant sein.
Nikon Z6 + Mir 1B 37mm F2.8
Leica M10 + Summicron 35mm F2 ASPH
Ich mag meine Leica M10, doch manchmal scheint es mir ein bisschen unverhältnismäßig, wenn man immer die Leica mitnimmt, wenn man nur mal ein paar kleine Wege erledigen möchte. An manchen Tagen ist dann auch noch das Wetter sehr mies und das Licht wirft doch eh nichts ab, zumindest weiß man, dass man mit F8 und 1/1000 nicht weit kommen wird. An anderen Tagen sollte man sich mehr auf den Moment selbst konzentrieren und nicht all seine Konzentration für’s Abschätzen von Entfernungen aufwenden. Manchmal wäre F4 und Autofokus vielleicht doch eine adäquate Alternative. Man soll sich ja immer anstrengen, aber muss man es sich deswegen gleich immer maximal schwer machen? Da ich etwas weniger analog Fotografieren möchte, habe ich die Konica Hexar RF gegen eine Fuji X-E3 mit 18-55mm und 23mm F1,4 R getauscht. Damit war ich jetzt in Wien und habe genau da fotografiert, wo ich schon sehr oft mit der Leica war. Ich würde sagen, man bekommt die gleichen Bilder und vielleicht so gar noch ein paar mehr. Überhaupt war ich entspannter und konnte mich etwas mehr darauf konzentrieren einfach mal in Wien zu sein.