About Munich

Ich war doch nicht zu fucking Don Johnson geworden, aber ich habe es geschafft „Return of an American Summer“ von Ben Bernschneider endlich zu lesen, als ich in München ankam. Es ist ein großartiges Buch, was in die Fußstapfen von „Tales of an American Summer“ tritt und bei mir ähnliche Gefühle wecken kann. Ich will raus aus Deutschland und raus aus dem Herbst. Ich will wieder mehr wie ein Künstler, weniger wie ein Dienstleister arbeiten und es soll puristisch sein. Ben, was richtest du da nur einmal im Jahr mit mir an? Du hast ein großartiges Buch fotografiert, aber viel mehr noch, du hast es auch geschrieben! Ich kenne immer noch niemanden, der es schafft ein so in sich geschlossenes Gesamtwerk zu schaffen, dass nicht nur aus Bildern besteht, bei denen man völlig analytisch drauf blickt und ab und an sagt: „Ja, das könnte ich auch mal ausprobieren.“. Return konsumiert man und während man es in sich einsaugt, die Bilder sieht, die Zeilen liest und den Soundtrack hört, steigt ein Gefühl in einem auf. Es sorgt dafür, dass man in eine Stimmung kommt. Bei Salgado war ich beeindruckt. Bei Webb nehme ich mir immer vor, klüger zu fotografieren, aber bei dir Ben, da will ich einfach nur dieses Gefühl genießen und leben. Das ist für mich die wichtigste Aussage über das Buch. Kauft es einfach und lest es selbst.

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In München war ich ja eigentlich, um meinem Freund Daniel dabei zu helfen ein paar Berater zu fotografieren. Hier sind ein paar Outtakes, die ich mit der guten M9 fotografiert habe. Ich finde immer mehr gefallen an diesen Business Shootings. Man hat immer viel Spaß mit den Leuten und es ist ein dankbarer Job. Fast jeder sagte uns, dass er nicht gerne fotografiert wird und am Ende gingen sie alle und freuten sich. Es war nicht nur gar nicht schlimm, sondern wir hatten einfach eine gute Zeit. Es ist so wichtig einfach Spaß bei seinem Job zu haben und glücklich damit zu sein. Das macht vieles einfacher, wenn man mit Menschen arbeitet.

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Als wir das Licht gebaut haben, habe ich noch ein bisschen in Return rumgeblättert und mir dabei gedacht, dass ich ziemlich zufrieden damit bin, wo ich gerade bin und was ich gleich machen werde. Auch wenn es nur Business Portraits sein werden, fotografieren wir sie doch nach unserer Vorstellung und mit unserer Art. Daniel ist einer meiner besten Freunde geworden und wo kann man schon mit so guten Leuten zusammenarbeiten? Ich mag meinen Job – sehr!

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Das ist Daniel. Irgendwann schrieb er mir mal, dass er meine Arbeiten sehr mag und daraus entstand ein Gespräch. Es wurden viele Gespräche und letztes Jahr lud er mich zu sich ein, um mit ihm gemeinsam eine Hochzeit zu fotografieren. Nun haben wir das schon 4x gemacht. Diesen Gig und einen weiteren in Frankfurt verdanke ich ihm auch. Wertschätzung ist wichtig, guten Freunden auch mal sehr deutlich D A N K E sagen auch. Das mache ich hiermit.

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Man sollte eigentlich immer eine etwas ehrlichere Kamera rumliegen haben, um mal eben schnell in eine Szene zu gehen und sich ein Bild zu klauen. Er war gerade gut. Ich wollte das Bild.

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Es ist schwer mich für etwas zu begeistern von dem ich nicht überzeugt bin, aber wenn ich einmal begeistert bin, dann stecke ich jeden damit an. Er wollte das Buch am liebsten behalten. Das konnte ich nicht zulassen.

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Diese Karte hängt seit 10 Jahren an der Decke. Sie geriet versehentlich dorthin und fällt nicht herunter.

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Signature Shoes

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Auf dem Weg nach München bin ich fucking Don Johnson geworden.

Don Henley’s Boys of Summer, danke Shuffle Funktion. Du hast die Ironie der Situation verstanden. Ich bin auf dem Weg nach München und gerade hat es aufgehört vom Dach meines alten SLK zu tropfen. Fast 2 Stunden bin ich nun unterwegs und endlich aus dem Regen raus. Das mit dem Tropfen ist gar nicht so schlimm. Irgendwie finde ich das auf merkwürdige Art beruhigend. Ich würde mich sorgen, wäre dieses leichte Nässen plötzlich verschwunden. Ich würde dann wohl denken, jetzt hat er was. Jetzt geht er kaputt, er verhält sich merkwürdig. Nein, das ist es wirklich nicht, aber wir sind uns wohl einig, wenn ich sage, es gibt bessere Plätze zum Leben.

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Ich fahre nach München, um meinem guten Freund Daniel dabei zu helfen ein paar Berater zu fotografieren, außerdem möchte ich gerne eine freie Strecke mit Ryan fotografieren, der ja leider auch in der Gegend wohnt, in die ich so selten komme und wenn, eigentlich nie Zeit dafür habe.

Neben mir liegt Ben Bernschneiders „Return of an American Summer.“ Ich konnte nur kurz durchblättern. Wenn ich angekommen sein werde, finde ich hoffentlich einen Moment, wo ich auch die ersten Zeilen lesen kann.

273km, Frühstück. Ich überlege schon ein bisschen im Buch zu blättern, denn ich bin neugierig. Ich weiß aber auch, dass ich es dann nicht mehr weglegen kann und eigentlich weiterfahren muss.

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589km, 117 noch zu fahren. Ich bin so gar ein bisschen zu früh dran, also beschließe ich meinen SLK ein bisschen Rastplatzromantik zu gönnen und zumindest die ersten Zeilen zu lesen. Ich möchte das jetzt einfach. Das stupide folgen der Rücklichter Fremder, macht einen ja ganz kirre im Kopf. Jetzt brauche ich ein bisschen wärme für die Seele.

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Irgendwie ist es plötzlich dunkler, meine Augen finden die Zeilen schwerer und als ich aufschaue sehe ich, wie der Himmel plötzlich ein leichtes Pink eingenommen hat. Wie lange habe ich jetzt hier gestanden? Ich muss weiter, aber verdammt ist das Buch gut. Ich war auf diesem einsamen Rastplatz mitten im Nirgendwo abgedriftet und fucking Don Johnson geworden.

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Crockett’s Theme läuft nun. In einer Stunde werde ich da sein und das Buch zu Ende lesen…

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Kiel 01

Ich lebe ja in  Wuppertal und bin da irgendwie hingeraten. Das war nie so richtig der Plan. Es gab kein „Oh, ich würde so gerne in Wuppertal leben, wie kriege ich das nur hin?“. Bei Sheila war das irgendwie ähnlich. Die Sache mit Wuppertal ist ja, dass uns die Gegend irgendwie nicht so zusagt und günstige Mieten sind ja nun nicht alles. Darum gucken wir gerade immer mehr, ob es sich nicht woanders auch gut leben lässt. Wenn man nicht so viel hat, kann man ja auch ganz schnell packen, also warum nicht mal umsehen. Am Meer soll es ja ganz schön sein und die Leute im Norden sind wohl auch zufriedener, habe ich irgendwo gelesen. Vielleicht ist es aber auch nur die Wunschvorstellung, mal am Meer zu leben, die da ihr Unwesen treibt. Was feststeht ist aber schon mal die wichtigste Vorstellung für Veränderung, in Wuppertal wollen wir nicht bleiben. Leipzig wäre ein Option, irgendwas im Norden auch. Mal sehen, wo es uns hintreibt. Bis da etwas mehr Klarheit herrscht, fahren wir einfach so oft es geht einfach mal weg und sehen uns um. Das ist also Kiel…

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Die Belichtungsmessung bei den Leica Ms ist ja hübsch Mitten betont und dazu noch recht sensibel, da misst man besser mal kurz auf die eigene Handfläche ein.

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Man muss immer neugierig sein. Immer und dann schauen, ob man irgendwo raufklettern kann, oder ob da noch irgendwas hinter der letzten Ecke ist. Man rüttelt an jeder Tür und schaut einfach mal, wo der Weg so endet. Das macht vieles interessanter, aber manchmal läuft man auch einfach nur mehr.

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Wolken. Ich mag sie. Ich. Mag. Wolken.

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#teamzissou

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Der Sensor der M9 ist jetzt kein total aktueller Sony, aber dafür habe ich noch nie digitale Bilder gesehen, die so nah an Dias sind. Da schwingt einiges an analogem Charm mit. Kann man mögen, muss man nicht. Ich mag es sehr.

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Ja, ich weiß, ich sollte besser selektieren und nur ein Bild dieser Perspektive zeigen, aber… ach was soll’s. Ich klau euch halt auch gerne Datenvolumen.

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Die freundlichste Region Deutschlands.

Wir hatten das Auto, wir hatten die Zeit, also brachen wir auf, um unentdecktes zu entdecken und entschieden uns für eine Region, die wir beide noch nicht kannten und die vielversprechend aussah. An der Wesermündung, gegenüber Bremerhafens liegt ein Landstrich voller kleiner Orte, saftiger Weiden und mit den gutherzigsten Menschen der Republik. Wir fanden ein kleines Hotel in Butjadingen, Hotel Schild. Nun ist man ja gewöhnt, in Hotels ganz angenehm behandelt zu werden, aber irgendwie war der Umgang hier beim Check-In nochmal anders. Es schien, als würde die Wirtin sich wirklich sehr für jeden ihrer Gäste und ihre Belange interessieren. Wir fühlten uns sofort sehr herzlich empfangen. Das kenne ich nur, wenn man bei Freunden von Freunden unterkommt. Das die Region ein bisschen anders gestrickt zu sein scheint, offenbarte sich dann letztendlich im Supermarkt. Das war echte Freundlichkeit, die man dort lebte und es hat mich erschreckt, wie fremd ich das empfand. Ich wollte ein bisschen jeden Umarmen und ihn für seine einfachen, aber ehrlichen Worte danken.

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Nach dem ersten Abend, sind wir zur Orientierung einfach mal ein bisschen rumgefahren. Wir wollten mehr von diesem Land mit seinen tollen Leuten sehen und so sind wir mit dem Jaguar XEs einfach mal drauf los, ohne Navi, ohne Ziel vorbei an Feldern, Tieren, Touristen und durch kleine Ortschaften.

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Überall wirkte die Natur intensiver, ein bisschen wilder und dabei doch nicht einfach nur rau. Bei mir kam das Gefühl auf, dass hier einfach jeder glücklich ist, so gar die Pferde auf den Weiden. Vielleicht war es aber auch nur so ein Gedanke, weil ich gerade sehr glücklich war.

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Wir suchten nach ein paar Locations, wo man den Jaguar XEs ein bisschen fotografieren konnte und gingen nach dem „Der Weg führt bestimmt ins Nirgendwo“-Prinzip vor.

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An der Küste gibt es einige Campingplätze. Sie schienen sehr angenehm und ruhig zu sein. Viele hatten ihr Glück hier schon vor uns gefunden und kamen wohl seither immer wieder.

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Die Rückfahrkamera ist ja schon praktisch, aber diese Übersichtsdarstellung ist einfach das Feature, was mich wirklich beeindruckt hat. Das ist so eine Idee, die so naheliegend ist, dass man sich fragt, warum man damit erst jetzt kommt. Also selbst in die Karre ne Macke zu fahren, geht nur mit Leichtsinn, Mutwillen oder absoluter Dummheit. Aus Versehen passiert dir das bestimmt nicht mehr.

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Kommen wir nochmal zurück zur Freundlichkeit, oder Gelassenheit. Am Vortag habe ich mir schon einen Punkt ausgesucht, wo ich unbedingt das Auto einmal sehen und fotografieren wollte. Der Weg war nicht versperrt, aber wirkte nun auch nicht so, als wäre es eine gute Idee mit dem Auto entlang zu fahren. Ich hätte erwartet, dass das ganz schnell jemand ist, der irgendwas dagegen hat, auch wenn es nicht seine Sache ist. Irgendwer sorgt doch überall für Recht und Ordnung, oder macht einfach anderen nur gerne das Leben schwerer, weil es ja niemals so einfach sein darf und nur weil kein Schaden entsteht, es niemanden wirklich stört, heißt das ja noch lange nicht, dass man das auch darf. Ich fotografierte, als hätte ich nur 20 Sekunden. Sheila sagte ich, sie soll ein bisschen aufpassen, ob da jemand unglücklich wirkt, so dass man die Situation gleich moderieren kann, bevor erstmal die Polizei anrückt, doch es passierte nichts. Man ließ mich einfach machen und fand das so gar noch irgendwie spannend. Alle genossen die Sonnenuntergang und die Welt durfte einmal passieren, wie sie passiert, ohne Meckern, ohne Drohungen, Sanktionen und Konflikten. Das ist etwas, dass ich nicht mehr gewohnt war.

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Irgendwie war ich nach diesen Bildern extrem zufrieden. Es war so ein bisschen meine Wunschvorstellung, an die ich selbst aber nicht so ganz geglaubt hatte und nun ging alles so einfach. Am nächsten Tag checkten wir aus und wollten einfach noch nicht gehen. Wir sind noch ein bisschen rumgefahren und ließen das Auto dann auch mal Auto sein. Es war gerade Ebbe und eine wunderbare Natur tat sich auf.

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Loving Leica

„Wenn man etwas gutes erschaffen möchte, dann muss man lieben!“

Wer hat das gesagt? Ich – gerade eben. Es ist vielleicht das Wichtigste von dem, was ich gerade sagen möchte und ich möchte gerade so viel sagen. Wo fange ich an? Vielleicht damit, dass ich mir rhetorische Floskeln abgewöhne? Ich habe eine Leica gekauft, sehr spontan und ich mache jetzt Ernst. Viel zulange habe ich mich gedrückt, Kompromisse gesucht und ausprobiert, dabei war alles so klar, so einfach und eine so vernünftige Überlegung, aber das ist mir erst jetzt klar geworden. Nein anders, ich gestehe es mir erst jetzt ein. Ich weiß nicht, ob es etwas mit Erziehung zu tun hat, oder mit Vernunft, oder damit, dass man ein guter Erwachsener sein möchte. Man gibt einfach nicht so viel Geld für etwas aus, dass auch nur Bilder macht. Genau das ist nämlich eine Leica. Es ist eine Kamera, die auch nur Bilder macht. Die Bilder sind erstmal nicht besser, sie sind nicht anders oder irgendwie magischer, wenn man das Ding nüchtern betrachtet, vielleicht auf ein Stativ stellt und das Bild mit einem anderen vergleicht, was man exakt gleich mit einer anderen Kamera von diesem Stativ geschossen hat. Nimmt man sie aber in die Hand, geht man damit raus in die Welt, entledigt von all den Automatismen, dann fühlt sich das sehr viel anders an. Diese Kamera, in meinem Fall gerade eine M9, die ich alsbald gegen eine M240 tauschen werde, zwingt dich dazu, besser zu werden. Sie zwingt dich, das bessere Bild zu schießen. Sie zwingt dich, zu überlegen, dein Hirn zu benutzen und vor allem dir mal endlich Mühe zu geben. Du musst fotografieren, ernsthaft, überlegt, mit Herz und Seele. Hängst du dich da voll rein, dann gibt dir dieses Ding etwas zurück, was man vielleicht nur mit genug Herz, genug Liebe, erreichen kann. Fernab von all den Datenblättern, den Testberichten und dieser elendigen Art, wie wir unsere Bilder in der Post zu retten versuchen, um sie nachträglich mit eben dieser Liebe und diesem Herz, vielleicht eine Seele zu füllen, fernab von all dem, da erschaffen wir das Bild in dem Moment, wo wir fotografieren. Alles was in diesem Moment stattfindet, alles was wir in diesem Moment sind, das fließt unweigerlich mit in unser Werk. Darauf muss man sich konzentrieren und wenn ein teures Werkzeug dabei hilft, dann ist es das beste Lehrgeld, was man je ausgegeben hat. Vor ein paar Jahren hätte ich es als Hype abgetan. Heute würde ich jedem raten, der ernsthaft Fotografie verstehen möchte, einfach nur eine M9 zu kaufen und einfach Schwarzweiß-JPEGs zu fotografieren. Das Nachfolgende ist sicherlich keine Genialität, denn ich war nur spazieren. Ich muss meine Worte also noch beweisen, aber das werde ich nur zu gerne als Herausforderung annehmen. Ich freue mich. Fotografie macht endlich wieder Spaß.

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Mit dem Jaguar XEs an die Nordsee

Es ist ein paar sehr glücklichen Umständen zu verdanken, dass ich in diesem Jahr ein paar sehr schöne Autos fahren durfte. Ich bin ja nun wahrlich kein Autonerd, aber ich kann mich für die Dinger begeistern und behaupte immer noch, dass ich es ohne die Freiheit, die ein Auto verspricht, nie dahin geschafft hätte, wo ich heute bin und ohne zu reisen auch nicht viel weiter kommen würde. Ich mag zwar auch Bahnhöfe, Flughäfen und Bushaltestellen, wegen ihrer oft so präsenten Melancholie und der vielen kleinen Geschichten, die man dort beobachten kann, aber ein Auto lässt mich reisen, wie ich möchte und nicht wie es mir ein Fahrplan diktieren möchte. Wenn ich also kann, klicke ich mir eine schöne Playlist zurecht und fahre in Sonnenuntergang. Ich hatte mal so eine Leihwagenphase, in der ich selbst kein Auto besessen habe und ziemlich viel Geld bei der besten Autovermietung im Land gelassen hatte. Den Status haben sie sich bei mir verdient, weil die Leute bei Enterprise wahrlich Kundenservice verstanden haben, oft gut gelaunt und super lösungsbereit, aber eben auch manchmal einem eine Extrafreude machen, in dem man ein Upgrade auf einen Jaguar XF für 10 Tage bekommt, weil es eben gerade keinen Golf mehr auf dem Hof gibt. Das war meine erste Begegnung mit der Marke vor 4 Jahren. In diesem Jahr bin ich den F-Pace gefahren und nun den XEs und ich mag sie immer noch, die Jaguar, aber ich schweife schon wieder ab.

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Eigentlich möchte ich ja vom XEs erzählen und was ich überhaupt damit zu tun habe. Seit langer Zeit wollte ich schon mal mit einem schönen Auto eine Portfoliostrecke fotografieren und dabei wenig konstruieren. Ich wollte Land und Leute (er)fahren und schauen, wo mich das hinbringt. Es sollte authentisch sein, es sollte so sein, wie man ein Auto tatsächlich erlebt und kein Shooting mit anschließender Mammutretusche werden. Einfach keine Composings! Wer hätte denn ahnen können, dass Jaguar da richtig Bock drauf hat und mir den XEs für ein paar Tage überlasst?

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Was macht man, wenn man 340PS und einen vollausgestatteten Wagen für eine Woche bekommt? Man nimmt seine Freundin und fährt einfach ans Meer! Es gab gar keine andere Richtung, denn ich liebe das Meer und ich war viel zu lange nicht dort. In diesem Jahr wollte ich das alles aufholen und ganz kurz noch einmal vergessen, dass es bald Herbst sein würde.

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Wir haben uns eine Region ausgesucht, die sehr vielversprechend schien, um das Fahrzeug in Ruhe fotografieren zu können. Wir sind an die Wesermündung gegenüber von Bremerhaven gefahren und haben ein wunderbares kleines Hotel gefunden, was sich als beste Wahl herausstellen sollte, denn die Eigentümerin hatte die perfekten Location-Tipps. Jeder Hinweis war ein Volltreffer und überhaupt fühlte man sich dort einfach wohl. Eine völlig ungewohnte Freundlichkeit schien den Menschen innezuwohnen und auch wenn es kein Urlaub sein sollte, fühlte sich alles so an. Ich erholte mich beim Arbeiten.

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Warum soll man ein Restaurant besuchen, wenn man so großartig auf einer Mauer sitzen kann, während sich ein wundervoller Sonnenuntergang ankündigen will?

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Möglicherweise hatte ich Urlaub auch einfach dringend nötig?

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Das ist das Hotel Schild in Butjadingen. Der Service ist großartig und das Frühstück perfekt. Dazu kostet es im Vergleich zu anderen Regionen kaum Geld. Fahrt dahin, packt die Füße hoch und schlaft euch endlich mal wieder aus.

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Das war der erste Tag eines kleinen Roadtrips, bei dem sich alles richtig angefühlt hat. Die Richtung, meine Begleitung, das Auto. Danke Jaguar, aber das werde ich im nächsten Post wohl noch öfter sagen.

VIE -> DUS

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Eine Stadt zu verlassen, wo man sie gerade erst begriffen hat, fühlt sich immer etwas komisch an, vor allem wenn man dann nach Wuppertal aufbricht. Es ist immer schön rauszukommen und ich habe es in diesem Jahr mehr noch als vorher versucht, so wenig Zeit wie nur möglich in Wuppertal zu verbringen. Wären die Mieten hier nicht so günstig… Aber das ist eine andere Geschichte.

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Ich reise selten mit Zügen. Sie bürgen für mich immer ein nicht einzuschätzendes Risiko. Es gibt da dieses Naturgesetz, von dem nur wenige bisher etwas gehört haben. Andrés Anschlusszug fällt immer aus!

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Da wo Reisende zusammenkommen, da muss man Geschichten nicht suchen. Sie passieren einfach. Bahnhöfe, Flughäfen, U-Bahnen… Nirgends kann man so viel aufgreifen, wie an dieses Orten. Wer ein Buch schreiben möchte, wer Street fotografieren will, wer Inspiration für eine Geschichte braucht, muss sich nur einige Zeit an diesen Orten aufhalten.

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Als Kind bin ich nie geflogen. Erst mit Mitte 20 bin ich in ein Flugzeug von Köln nach Berlin gestiegen. Ich finde es großartig. Es hat für mich irgendwie eine besondere Bedeutung. So sehr ich Züge hasse, so sehr mag ich Flugzeuge.

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Möglicherweise besitze ich auch eine übertriebene Vorliebe für Wolken.

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Es folgt zum Abschluss eine etwas längere Geschichte, die ich „Deutschland 2016“ nennen möchte. Wir sind mit der S8 Richtung Hagen vom Düsseldorfer HBF aus zurückgefahren. Ich hatte mich noch gar nicht gewundert, dass der Zug nicht abfuhr, da präsentierte sich laut und direkt der Grund. Der Zugführer argumentierte recht unglücklich mit einer Frau, die seiner Meinung nach ein zu großes Sicherheitsrisiko darstellte, weswegen sie den Zug sofort verlassen sollte. Das Problem, woran der wenig krisensichere Zugführer sich deutlich gestoßen hatte – die Frau stand zu nah an einer der Zugtüren und schaute hinaus. Sie wartete noch auf jemanden, hielt dabei den Zug nicht auf. Sie wurde dennoch des Abteils verwiesen. Der Zugführer ging in seine Kabine, als er mitbekam, dass die Frau im hinteren Teil des Wagons wieder einstieg, stürmte er wütend den Gang entlang und uns offenbarte sich der Grund, warum die Frau unbedingt in diesem Zug bleiben wollte. Ihre Kinder, ihre Familie war noch an Board. Als der Zugführer sich mit einem besonnen argumentierenden und gut gekleideten Mann, der der Ehemann der Frau zu sein schien, konfrontiert sah, schloss er sich in seiner Kabine ein und erklärte den reisenden, dass er nicht abfahren könne, solange sich diese Familie an Board befände und er die Polizei verständig habe. Daraufhin verließ die Familie sichtlich schockiert den Wagon, einige Fahrgäste applaudierten und wir setzten zur Fahrt an. Einige Argumentationen und Äußerungen des Zugführers hinterlassen am Ende dann aber den bittersten Nachgeschmack. Sie offenbaren die Motivation seiner Hartnäckigkeit, die deutlich von Rassismus geprägt sein muss. Die Frau, ihr Mann, die ganze Familie sprach gutes Deutsch, aber ihre Hautfarbe unterschied sich deutlich von der des Zugführers, der unverständlich, laut und aggressiv argumentierte. Die Polizei wollte er vor allem deswegen gerne dazu holen, weil diese ja Dolmetscher vor Ort hätten. Sein einziges Verständigungsproblem war er selbst, der nur aggressiv und nicht reflektierend mit der Situation umging. Wir hätten pünktlich abfahren können. Niemand hätte den Wagon verlassen müssen. Die Rheinbahn hätte ihr Image vor allem vor mir bewahren können. Es wäre so einfach gewesen mit der Situation umzugehen.

Für mich ist dieses Erlebnis der absolute Beweis dafür, dass die Gegend hier einfach vor allem menschlich nicht schön ist. Wir waren wieder zuhause.

Wien – Tag 4

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Es war der Tag vor unserer Abreise und wir sind zum Frühstücken irgendwie auf dem Naschmarkt gelandet. So richtig geplant war das nicht, aber ich freute mich da noch einmal zu fotografieren. Ich gab mir selber 20 Minuten, was vielleicht auch nicht so klug ist, wenn man mit weniger Druck an die Aufgabe herangehen möchte, aber ich wollte mich da auch nicht wieder verrennen und schon wieder vergessen, dass es ja eigentlich Urlaub ist. Beim Frühstück habe ich aber schon beobachtet, was wo wann und wie häufiger passiert und wie das Licht so fällt. Vielleicht sollte man sich grundsätzlich immer erstmal mit einem Kaffee niederlassen und überlegen? Die Ricoh GR holte ich gar nicht erst heraus, weil es unter den schattigen Unterständen einfach zu dunkel ist, um mit f8 bei 1/800 zu fotografieren und sie dann schnell ISO 25.600 nutzen möchte, was dann einfach nicht mehr so schön aussieht. Außerdem gefällt mir der Look des Voigtländer 28mm Ultron f2 so sehr. Es kann so schöne Lensflares zaubern und wenn Licht irgendwo hervorbricht, strömt es so herrlich weich in die Szene ein. Ich versuchte auch den Fokus ein bisschen mehr zu variieren. Mal bei 0,8m, mal bei 2-3m, je nachdem und trotzdem bei f8. Die Sony a7 steckt das besser weg.

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Mir fiel erst viel später auf, wie die Farben in diesem Bild alle einfach nur Rot sind. Das ich solche Zusammenhänge manchmal unterbewusst kreiere, geschieht mir oft, meist sind es dann aber weniger Farben, sondern das Zusammenspiel weiterer Bildelemente mit der eigentlichen Story.

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Auch hier hatte ich seinen argwöhnischen Blick gar nicht realisiert, sondern erst später gesehen. Ist das Zufall, oder mein Unterbewusstsein, was sich da in die Wahrnehmung einmischt?

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Zopfgang.

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Wir mussten kurz warten, bis unsere U-Bahn eintreffen würde und ich fand diese Perspektive irgendwie spannend, aber ahnte nicht, dass jemand mir gleich die perfekte Geschichte dafür liefern würde.

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Ipad Photography is a thing!

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Schloss Schönbrunn ist das Touristenareal Wiens. Was sich woanders verläuft, findet hier konzentriert statt, was aber nicht so nervig ist, wie man vielleicht glaubt. Man sollte jedoch unbedingt vorher schauen, wo man Eintrittskarten für welchen Bereich kaufen kann, denn sonst stellt man fest, dass sämtliche Automaten out of order sind und man bis zum eigentlichen Eingang zurücklaufen muss.

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Man muss einfach in nahezu jede Aufnahme dieser Szenerie eine Person mit Selfie-Stick einbauen.

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Dieser Mann und das sieht man leider nicht direkt, suchte sehr lange in den Haaren (s?)einer Frau etwas. Fast akribisch wühlte er herum. Es war niedlich.

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Was Busfahrer tun, wenn die Fahrgäste kurz weg sind.

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Da war auch irgendwas mit Fashion am Ende der Woche.

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Out of focus, aber ich mag ihn.

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Wenn 15 Polizisten in ein Haus gehen, wo nur ganz oben noch Licht brennt, dann wird das nicht wegen ner Party sein.

Wien – Tag 3

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Ich war frustriert und beschloss weniger zu fotografieren, mit mal mehr und mal weniger Erfolg. Als wir noch mal im Viertel der historischen Museen waren, um diesmal das Kunsthistorische zu besuchen, wurde mir immer mehr klar, dass es an manchen Orten nicht funktioniert und ein Urlaub eben ein Urlaub ist. Da geht man zum Museum um das Museum zu besuchen und nicht, um auf dem Weg dahin noch schnell selbst großartige Kunst zu produzieren.

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Das kunsthistorische Museum kann ich wirklich nur empfehlen. Überall sind so wunderbare Gemälde. Sie hänge bis zur Decke hoch und das ist schon ein bisschen beeindruckend.

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Beim Betreten des Schmetterlingshauses verhalfen wir erstmal einem Tier zur Flucht. Ich bin mir sicher, dass er das lange geplant hatte und es daher sehr leicht war, uns zu überlisten. Wer möchte auch schon im ewigen Paradis leben? Überall Artgenossen und herumliegende Bananenscheiben.

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Auf dem Weg in die Westbahnstraße fotografierte ich wieder nicht. Ich dachte, das würde mir gut tun. In der Westbahnstraße befinden sich mehrere Kameraläden und auch ein Leica Shop. Gegenüber diesem wirkte alles andere nur wie Ramschläden – 1€ – alles muss raus – Restposten, ihr wisst was ich meine. Ich habe da nur die Verpackung einer M gesehen, ansonsten waren nur analoge Leicas ausgestellt und alles war unglaublich selten und ehrwürdig. Ich dachte, wenn sie eine M9 zu gutem Kurs hätten… , aber ich fragte erst gar nicht.

Nachdem wird den Laden verlassen hatten, war ich dann vermutlich an dem Tiefpunkt meiner selbst generierten Schaffenskrise angekommen. Ich hatte ein Krea-Tief und wurde fürchterlich launisch, auch wenn ich mich versuchte zusammenzureißen. Ich begann mich zu beschweren und erklärte mit Händen und Füßen, was mich alles störte. Vermutlich war der Punkt nötig, damit alles wieder ins Lot gerät. Während ich so erklärte, fragte ich mich auch gleich, warum mache ich es denn dann nicht so. Warum versuche ich immer etwas an den Haaren herbeizuziehen, was einfach nicht in dem Moment verfügbar ist?

Es begann die Zeit des Tages, wo mir das Licht am liebsten ist. Die Sonne steht tiefer. Das Licht fällt immer mehr nur noch durch Schluchten in die Stadt hinein. Ich war noch nicht über den Berg, aber der Druck war weg.

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Ich fotografiere nicht gerne Obdachlose, Bettler, oder andere Personen, die auf ihre Art ein ordentliches Paket zu tragen haben. Ich denke mir, ihr Leid oder ihre Unsicherheit füllt mein Bild mit eine Geschichte, die ich mir von ihnen nehme. Das ist keine Leistung. Hier rückte ich von meiner Regel ab. Er war fast nicht zu entdecken. Nur der Lichtfleck hat ihn verraten und es war für mich so sinnbildlich.

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Viele Bilder stehen irgendwie für sich. Sie brauchen keine Erläuterung, aber zu diesem möchte ich gerne erzählen, was ich beobachtete, da ich den Mann ein bisschen nachfühlen kann. Er kam gerade aus einer Bank und ordnete noch einige Zettel, um schließlich auf diesen zu blicken. Man spürte etwas, dass die Hoffnung verflog, dass dort etwas anderes stehen würde, als das was er erwartete und was letztendlich auch auf diesem Papier gestanden haben muss. Ich weiß nicht was genau es war und als ich das Bild machte, blickte ich nicht nach hinten und ging nur an ihm vorbei. Erst später am Abend sah ich seine Miene, die mein Gefühl bestätigte.

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Hier fühlte ich mich zum ersten mal richtig auf Kurs. Man muss zuerst den Ort und das Licht beobachten und sich überlegen, was passieren könnte, um dann bereit zu sein.

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Es war etwas dunkler geworden und ich hatte beschlossen, die Ricoh GR wegzulegen und mit der Sony A7 zu versuchen, auf die gleiche Art zu fotografieren. Das 28mm Ultron kann bei F8 von ungefähr 1,2 bist 5m alles scharf abbilden. Ich befürchtete aber, dass das laute Auslösegeräusch einfach zu verräterisch sei und so tastete ich mich fortan heran.

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Wien – Tag 2

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Ich wollte alles besser machen, als am Vortag und verrannte mich noch mehr. Gelerntes schien vergessen und der Urlaub irgendwie mehr Produktionsreise – zumindest manchmal in meinem Kopf.

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Während die Distanzen auf dem Naschmarkt sehr gering sind, können sie an anderen Punkten der Stadt riesig sein. Ich habe nicht mit einem Autofokus fotografiert, sondern vorher einen Punkt gewählt, auf den ich mit der Ricoh GR fokussierte. Damit ist man schneller, aber begrenzt sich auch. Richtig gut geht das an sonnigen Tagen bei F8/F9 zwischen 1m und 5m.

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Wir haben das naturhistorische Museum besucht, damit ich dann nun doch endlich mal einen Dinosaurier, zumindest einem sehr knochigem Exemplar gegenüberstehen konnte. Das Museum ist sehr spannend und alleine in der geologischen Abteilung kann man Stunden verbringen, wenn man sich für Steine begeistert. Fotografisch ist der Platz zwischen dem naturhistorischem und dem kunsthistorischem Museum interessant. Da passiert allerhand Touristenzeug und man kann eigentlich jede Nationalität früher oder später mal beim Selfie zusehen. Problematisch waren dann aber auch wieder die Distanzen. Man sprintet ja nicht einfach mal eben zu einer Gruppe Japaner rüber. Am nächsten Tag sollte sich die Erkenntnis einstellen, dass es dort und auf dem Weg dahin, einfach sehr schwer ist, die Motive zu fotografieren, die ich gerne erzählen wollte.

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Bei einem Schitzel schaute ich mir wieder Tomasos Arbeiten an und war frustriert. Das musste doch möglich sein, dachte ich und setze mich einfach noch mehr unnötig unter Druck.

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Wien ist wunderbar. Es gibt so viele Plätze, so viele Orte, an denen man einfach sein Dasein genießen kann. Überall bekommt man perfekten Kaffee und so leckere Speisen. Für mich war es dann gestern sehr ungewohnt in Leverkusen ein gutes italienisches Restaurant aufzutun. In Wien gehst du einfach nur die Straße entlang und wirst fündig.

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