Es ist ein paar sehr glücklichen Umständen zu verdanken, dass ich in diesem Jahr ein paar sehr schöne Autos fahren durfte. Ich bin ja nun wahrlich kein Autonerd, aber ich kann mich für die Dinger begeistern und behaupte immer noch, dass ich es ohne die Freiheit, die ein Auto verspricht, nie dahin geschafft hätte, wo ich heute bin und ohne zu reisen auch nicht viel weiter kommen würde. Ich mag zwar auch Bahnhöfe, Flughäfen und Bushaltestellen, wegen ihrer oft so präsenten Melancholie und der vielen kleinen Geschichten, die man dort beobachten kann, aber ein Auto lässt mich reisen, wie ich möchte und nicht wie es mir ein Fahrplan diktieren möchte. Wenn ich also kann, klicke ich mir eine schöne Playlist zurecht und fahre in Sonnenuntergang. Ich hatte mal so eine Leihwagenphase, in der ich selbst kein Auto besessen habe und ziemlich viel Geld bei der besten Autovermietung im Land gelassen hatte. Den Status haben sie sich bei mir verdient, weil die Leute bei Enterprise wahrlich Kundenservice verstanden haben, oft gut gelaunt und super lösungsbereit, aber eben auch manchmal einem eine Extrafreude machen, in dem man ein Upgrade auf einen Jaguar XF für 10 Tage bekommt, weil es eben gerade keinen Golf mehr auf dem Hof gibt. Das war meine erste Begegnung mit der Marke vor 4 Jahren. In diesem Jahr bin ich den F-Pace gefahren und nun den XEs und ich mag sie immer noch, die Jaguar, aber ich schweife schon wieder ab.
Eigentlich möchte ich ja vom XEs erzählen und was ich überhaupt damit zu tun habe. Seit langer Zeit wollte ich schon mal mit einem schönen Auto eine Portfoliostrecke fotografieren und dabei wenig konstruieren. Ich wollte Land und Leute (er)fahren und schauen, wo mich das hinbringt. Es sollte authentisch sein, es sollte so sein, wie man ein Auto tatsächlich erlebt und kein Shooting mit anschließender Mammutretusche werden. Einfach keine Composings! Wer hätte denn ahnen können, dass Jaguar da richtig Bock drauf hat und mir den XEs für ein paar Tage überlasst?
Was macht man, wenn man 340PS und einen vollausgestatteten Wagen für eine Woche bekommt? Man nimmt seine Freundin und fährt einfach ans Meer! Es gab gar keine andere Richtung, denn ich liebe das Meer und ich war viel zu lange nicht dort. In diesem Jahr wollte ich das alles aufholen und ganz kurz noch einmal vergessen, dass es bald Herbst sein würde.
Wir haben uns eine Region ausgesucht, die sehr vielversprechend schien, um das Fahrzeug in Ruhe fotografieren zu können. Wir sind an die Wesermündung gegenüber von Bremerhaven gefahren und haben ein wunderbares kleines Hotel gefunden, was sich als beste Wahl herausstellen sollte, denn die Eigentümerin hatte die perfekten Location-Tipps. Jeder Hinweis war ein Volltreffer und überhaupt fühlte man sich dort einfach wohl. Eine völlig ungewohnte Freundlichkeit schien den Menschen innezuwohnen und auch wenn es kein Urlaub sein sollte, fühlte sich alles so an. Ich erholte mich beim Arbeiten.
Warum soll man ein Restaurant besuchen, wenn man so großartig auf einer Mauer sitzen kann, während sich ein wundervoller Sonnenuntergang ankündigen will?
Möglicherweise hatte ich Urlaub auch einfach dringend nötig?
Das ist das Hotel Schild in Butjadingen. Der Service ist großartig und das Frühstück perfekt. Dazu kostet es im Vergleich zu anderen Regionen kaum Geld. Fahrt dahin, packt die Füße hoch und schlaft euch endlich mal wieder aus.
Das war der erste Tag eines kleinen Roadtrips, bei dem sich alles richtig angefühlt hat. Die Richtung, meine Begleitung, das Auto. Danke Jaguar, aber das werde ich im nächsten Post wohl noch öfter sagen.