Ich war doch nicht zu fucking Don Johnson geworden, aber ich habe es geschafft „Return of an American Summer“ von Ben Bernschneider endlich zu lesen, als ich in München ankam. Es ist ein großartiges Buch, was in die Fußstapfen von „Tales of an American Summer“ tritt und bei mir ähnliche Gefühle wecken kann. Ich will raus aus Deutschland und raus aus dem Herbst. Ich will wieder mehr wie ein Künstler, weniger wie ein Dienstleister arbeiten und es soll puristisch sein. Ben, was richtest du da nur einmal im Jahr mit mir an? Du hast ein großartiges Buch fotografiert, aber viel mehr noch, du hast es auch geschrieben! Ich kenne immer noch niemanden, der es schafft ein so in sich geschlossenes Gesamtwerk zu schaffen, dass nicht nur aus Bildern besteht, bei denen man völlig analytisch drauf blickt und ab und an sagt: „Ja, das könnte ich auch mal ausprobieren.“. Return konsumiert man und während man es in sich einsaugt, die Bilder sieht, die Zeilen liest und den Soundtrack hört, steigt ein Gefühl in einem auf. Es sorgt dafür, dass man in eine Stimmung kommt. Bei Salgado war ich beeindruckt. Bei Webb nehme ich mir immer vor, klüger zu fotografieren, aber bei dir Ben, da will ich einfach nur dieses Gefühl genießen und leben. Das ist für mich die wichtigste Aussage über das Buch. Kauft es einfach und lest es selbst.
In München war ich ja eigentlich, um meinem Freund Daniel dabei zu helfen ein paar Berater zu fotografieren. Hier sind ein paar Outtakes, die ich mit der guten M9 fotografiert habe. Ich finde immer mehr gefallen an diesen Business Shootings. Man hat immer viel Spaß mit den Leuten und es ist ein dankbarer Job. Fast jeder sagte uns, dass er nicht gerne fotografiert wird und am Ende gingen sie alle und freuten sich. Es war nicht nur gar nicht schlimm, sondern wir hatten einfach eine gute Zeit. Es ist so wichtig einfach Spaß bei seinem Job zu haben und glücklich damit zu sein. Das macht vieles einfacher, wenn man mit Menschen arbeitet.
Als wir das Licht gebaut haben, habe ich noch ein bisschen in Return rumgeblättert und mir dabei gedacht, dass ich ziemlich zufrieden damit bin, wo ich gerade bin und was ich gleich machen werde. Auch wenn es nur Business Portraits sein werden, fotografieren wir sie doch nach unserer Vorstellung und mit unserer Art. Daniel ist einer meiner besten Freunde geworden und wo kann man schon mit so guten Leuten zusammenarbeiten? Ich mag meinen Job – sehr!
Das ist Daniel. Irgendwann schrieb er mir mal, dass er meine Arbeiten sehr mag und daraus entstand ein Gespräch. Es wurden viele Gespräche und letztes Jahr lud er mich zu sich ein, um mit ihm gemeinsam eine Hochzeit zu fotografieren. Nun haben wir das schon 4x gemacht. Diesen Gig und einen weiteren in Frankfurt verdanke ich ihm auch. Wertschätzung ist wichtig, guten Freunden auch mal sehr deutlich D A N K E sagen auch. Das mache ich hiermit.
Man sollte eigentlich immer eine etwas ehrlichere Kamera rumliegen haben, um mal eben schnell in eine Szene zu gehen und sich ein Bild zu klauen. Er war gerade gut. Ich wollte das Bild.
Es ist schwer mich für etwas zu begeistern von dem ich nicht überzeugt bin, aber wenn ich einmal begeistert bin, dann stecke ich jeden damit an. Er wollte das Buch am liebsten behalten. Das konnte ich nicht zulassen.
Diese Karte hängt seit 10 Jahren an der Decke. Sie geriet versehentlich dorthin und fällt nicht herunter.
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