Nur 800km

Ich bin gestern 800km gefahren, um anzukommen. Das war für mich wichtig, denn ich habe etwas abgeholt, worauf ich lange hingearbeitet habe. Ich bin auch so weit gefahren, um meine Familie zu besuchen und um mit Sheila in der Sonne zu liegen, aber ins Auto gesetzt habe ich mich vor allem, weil ich denke, man muss sich noch mal richtig anstrengen, wenn man sich etwas verdienen möchte, auch wenn man es eigentlich schon fast geschafft hat. Mit verdienen meine ich nicht, dass ich ziemlich viel Geld überwiesen habe. Ich meine, dass man viel Gutes tun muss, damit man ambitionierte Ziele erreicht. Damit es mir gut geht und ich mich weiterentwickeln kann, muss ich hart arbeiten, viel lernen, mich immer anstrengen und vor allem Gutes tun. Ich kann nicht als absoluter Egoist durch die Welt laufen und erwarten, dass es mir immer toll gehen wird. Im letzten Jahre, habe ich mir das ziemlich ambitionierte Ziel gesetzt, eine Leica M-P Typ 240 zu besitzen und damit hauptsächlich zu arbeiten. Gestern war es nun ein Schritt in einer langen Kette von Taten, Gesprächen und Entscheidungen und es fühlte sich einfach nicht richtig an, die Kamera mit DHL schicken zu lassen, wenn ich sie selbst abholen und dazu noch meine Familie besuchen kann. Das wäre nicht dieses Anstrengen gewesen, von dem ich gerade spreche. Es sollte ein schöner Tag für Sheila werden, meine Eltern sollten sich freuen und meine Oma mich mal wieder zu Gesicht bekommen. Die Leica M-P 240 kommt im übrigen aus guten Händen. Danke Sebastian!

 

Wenn man in Wernigerode ist und eine Kamera dabei hat, muss man folgendes Motiv fotografieren. #touristenregelnummer1

Lieber Daniel,

Hemingway nannte seine Freunde „die auf, die es ankommt“. Du gehörst für mich zu dieser Gruppe von Menschen und was ich nun schreiben werde, sind Gedanken, die schon länger immer wieder in meinem Kopf auftauchen, aber die man nie ausspricht, weil sie nur für kurze Momente da sind, bis man doch wieder vom Alltag abgelenkt und aufgefressen wird. Es sind Dinge, die man darum zu selten sagt, obwohl sie durchaus existieren und einen großen Stellenwert einnehmen. Also, was ich sagen möchte…

Du gehörst zu meinen engsten Freunden, auch wenn wir uns selten sehen. Dein Einfluss war und ist prägend. Ich würde ohne dich keine Hochzeiten fotografieren und hätte im letzten Jahr meine Miete nicht bezahlen können. Du hast mir Jobs zugeschoben, mich auf Hochzeiten mitgenommen und mich bei dir wohnen lassen. Menschlich bist du ein so wunderbarer Kerl, dass alleine dies dich noch weit bringen wird. Fotografisch hast du dich viel schneller entwickelt, als ich es je getan habe. Du machst so große Schritte vorwärts, dass ich dir vielleicht nur noch wenig sagen kann. Höre mehr auf dein Herz und deinen Bauch, ist vielleicht eines davon. Beginne deinen Weg zu gehen und unterbrich deine Reise nicht mehr. Es ist ein guter und lohnenswerter Weg. Du fotografierst teilweise so intelligent, in deiner eigenen Sprache, dass du darauf vertrauen musst, dass es richtig ist, es so zu tun. Inspiration ist wichtig, aber behalte dir deine Sprache, deine Art auf die Dinge zusehen und erzähle mit deinen Worten, deinen Bildern und deinem Herzen.

Ich schreibe dir das hier auf, weil ich denke, dass ich das nicht nur dir zu sagen habe, aber es dir gerade heute gerne sagen möchte.

Wer Daniel Müller noch nicht kennt, diese Arbeiten gefallen mir ganz besonders von jenen, die er gerade online zeigt.

Folgt ihm in seinen Social Media Kanälen! Bereut man nicht!

https://www.instagram.com/monsieurmueller/

https://www.instagram.com/danielunddieliebe/

https://www.facebook.com/DanielFMueller

https://www.facebook.com/muellerunddieliebe

Honor 8 Pro, oder kurz mal nach Berlin.

Vor einiger Zeit hat mein Freund Jens, mich mit den netten Leuten bei Honor bekannt gemacht, oder besser gesagt, ich bin da trottelig aufgetaucht, weil ich eigentlich ein kleinen Film über Jens machen wollte. Jens gehört nämlich zum Kreis der Personen, auf die es ankommt, wie Hemingway es formulieren würde und da helfe ich gerne. Jedenfalls haben die guten Menschen bei Honor Spaß an guten Ideen, Kollaborationen mit Sinn und Verstand und sind auch sonst gerne mal dabei, einfach mal etwas zu machen, statt lange drüber zu reden und es dann doch nicht zu machen. So bin ich da irgendwie in ein paar gute Gespräche geraten und dieser Strudel zog mich gestern kurz nach Berlin.

Das Honor 8 Pro wurde dort vorgestellt und weil alleine Reisen nicht so viel Spaß macht, habe ich Jens begleitet, auch wenn ich nicht so der Smartphone Nerd bin. Ich hab lange ein iPhone benutzt und möchte seit gestern lieber das Honor 8 Pro haben. 6gb RAM, Leistung ohne Ende, eine richtig gescheite Kamera, super verarbeitet und das für 549,00€, wo Apple nicht ganz mithalten kann und dann noch deutlich günstiger. Das OS taugt mir auch sehr, mittlerweile. Wer mehr über das Telefon wissen möchte, guckt sich im Atomlabor um, oder geht gleich zu Honor selbst. Das erzähle ich jetzt übrigens nicht, weil ich so ein toller Influencer bin, der mit Geld überschüttet wird, sondern weil man mich mit guter Arbeit und einem guten Produkt gekriegt hat. So baut man nämlich Influencer Marketing auf. Man fängt beim Produkt an und liefert einfach grandios solide ab.

Was auch schön war, ich habe wieder gute Menschen kennengelernt und das nicht nur auf der Veranstaltung, den Alex zum Beispiel. Berlin ist einfach so schön direkt und offen. Mit einer positiven Einstellung ist das herrlich.

Ich habe gestern mal versucht, mein Smartphone, übrigens noch kein Honor (knick knack, zwinker zwinker) nicht so viel zu benutzen und habe lieber mit der M9 das fotografiert, was um mich herum passiert ist. Jetzt beim Editieren stellte ich fest, wie viele Leute in den Szenen durch ihre mobilen Geräte vereinnahmt werden. Ich liebe ja das Internet, auch wenn es in letzter Zeit sich so komisch verhält, aber es wirft immer noch so viel positives ab. Doch müssen wir uns echt mal etwas Abstand erkämpfen.

  

Wuppertal

Ich möchte Wuppertal gerne verlassen, denn hier hält mich nichts, selbst die günstigen Mieten nicht mehr. Neulich las ich einen Artikel in der Wuppertaler Rundschau, der so sinnbildlich für diese Stadt und den Ablauf der Dinge hier stehen könnte. Hier ein kleiner Auszug:

Eigentlich schien die Sache mit den Weihnachtsmärkten auf einem guten Weg. Im Februar hatte der Rat die Gründung einer städtischen Markt GmbH beschlossen, um die Märkte selbst zu organisieren. Jetzt steht sie ohne Geschäftsführer da und ist handlungsunfähig.

Natürlich passieren hier auch positive Dinge, doch am Ende bleibt bei mir immer dieser Eindruck hängen, dass hier jede Energie, jeder Fortschritt, alles gebremst wird.

Nun, bis ich umgezogen bin, könnte man zumindest dokumentieren. Die Stadt und ihre Menschen zeigen und auch wenn es nicht New York ist, gibt es hier genug Motive für ein kleines Buch. Ein Buch, was es der Rechtslage wegen, niemals geben kann. Nicht über Wuppertal, nicht über das Ruhrgebiet, nicht über Düsseldorf, aber auch nicht über jede andere Stadt in Deutschland. Ich möchte hier nicht über das Recht am eigenen Bild diskutieren. Das ist nun mal so und wir müssen es akzeptieren. Es wäre für mich nur etwas, dass ich tatsächlich mit dieser Stadt anfangen könnte. Ein Buch über sie machen.

Essen

jpegdiary

Seit einiger Zeit fotografiere ich vermehrt und zum ersten Mal überhaupt nur JPEGs. Das ist meine digitalisierte Metapher von analoger Fotografie. Ich weiß ihr jetzt denkt und ihr habt Recht. Das ist natürlich ein großer Unterschied und kein wirklich guter Vergleich, aber ich möchte eben bewusster Arbeiten und mich festlegen. Beschränkung lässt mich fokussierter Arbeiten und irgendwie gewinnen die Bilder damit auch mehr an Wert. Ein Schwarzweißbild wird eben keine Farbbild mehr werden können und so bekommt es für mich einen etwas spezielleren Stellenwert in diesem digitalen, beliebig kopierbaren Universum. Mein kleines „jpegdiary“ füllt sich immer mehr mit Kleinigkeiten, Storys vom Rande des Tages, den Momenten, die neben einem passieren, während man eine Straße entlang geht.

  

Ricoh GR, JPEGs out of Cam, F8 und Fokus fix auf 1,5m.

Holzgriff für die Leica M9

Vor einiger Zeit hat da jemand mitbekommen, wie sehr ich mich über meine Leica gefreut hatte und kam auf die Idee, dass ich vielleicht etwas gebrauchen könnte, was er sich ausgedacht hat und so bekam ich Post aus der Schweiz von Christoph. Thumb-ups kennen wir ja alle und fragen uns, warum der von Fuji so teuer ist und eBay und Amazon uns welche für 9,89€ anbieten, aber das Problem von unten anzugehen und eine Art Batteriegriff ohne Batterie zu nutzen, war mir neu. Ich war gespannt darauf, vor allem weil ich Holz schon sehr mag und ich die M9 immer noch mit äußerster Vorsicht ablege. Dabei komme ich mir manchmal etwas komisch vor, weil ich sonst nicht so sehr auf meine Spielsachen achte und es hier gefühlt schon etwas übertreibe.

Der Griff wird am Stativgewinde befestigt und bietet die Möglichkeit immer noch die Bodenplatte abzunehmen, um die Speicherkarte, oder Batterie zu wechseln. Das Holz ist auch sehr leicht. Damit sind die einzigen beiden Kritikpunkte an der Idee auch schon gleich ausgemerzt. Dagegen sind mir ein paar Vorteile aufgefallen. Erstmal ist es angenehmer die Kamera zu halten, wenn man Hochformate fotografiert und der Blitzschuh bleibt frei. Ein Thumb-up blockiert den meistens. Wer groß Hände hat und wem der Look gefällt, der hat hier ein Produkt gefunden, was ihm nicht nur optisch einen Mehrwert bietet.

Den Holzgriff gibt es für eine ganze Reihe von Kameramodellen, bei denen das Ding auch richtig Sinn mach. Fuji und Olmypus zum Beispiel. Mehr Infos zu dem Holzgriff findet ihr auf Holzgriff.ch.

 

Im Bademantel der Zufriedenheit.

In den letzten Wochen war ich sehr mit meinem Kodachrome Lightroom Preset beschäftigt und musste nebenbei auch richtig arbeiten. Gerade der letzte Fakt führte dazu, dass ich sehr viel in meinem Auto saß und viel Zeit zum Denken hatte. Das mag ich ja so am Reisen, dass man einfach mal Zeit hat, die Gedanken passieren zu lassen. Irgendwo zwischen Frankfurt und Stuttgart entstand dann ein Bedürfnis meinem Gefühl der Zufriedenheit einen Namen, na ja viel mehr einen kleinen Text zu geben.

Als ich so dahin fuhr, hätte ich mich fast ein bisschen geärgert. Draußen waren 17° und wunderbares sonniges Wetter, nach einer regelrechten Regenzeit, die ich in Wuppertal die Wochen zuvor verbrachte. Wie gerne hätte ich nur das Verdeck geöffnet, aber der Kofferraum des SLK war dafür einfach zu voll. Da gab es keine Chance und man hätte hier ein wenig frustriert sein können. Etwas Stau und der kleine Wunsch ließ sich nicht erfüllen, aber wegen solcher Kleinigkeiten bin ich längst nicht mehr verärgert, schließlich liegt ein ganzer Sommer noch vor mir. Ich setzte also mein Lächeln wieder auf und fuhr langsam in der Gewissheit weiter, dass ich endlich ein Cabrio besaß, eine Leica im Kofferraum lag und ich dazu auch noch gerade drauf und dran war, zwei großartige Magazinstrecken, ganz nach meinem Geschmack, zu fotografieren.

Mein etwas jüngeres Ich hätte mir das damals 2012 niemals geglaubt. Sicher, war das jetzt nicht so einfach hier anzukommen, aber es hat funktioniert und rückblickend betrachtet, war es leichter, als ich damals gedacht hätte. Was ich sagen möchte ist, dasss man vieles von dem ablegen kann, was man eigentlich nicht in seinem Leben haben möchte, auch wenn es erstmal als nicht so logische Idee erscheint. Wichtig ist nur, dass man es tut und dafür mehr von dem tut, was man lieber mit der eigenen, doch sehr begrenzten Zeit, anfangen möchte.

Manchmal jedoch sagt einem da jemand, dass man etwas nicht einfach tun kann. Man soll sich auf Sicherheiten konzentrieren, gerade Wege gehen, Modelle leben, die für jeden zu funktionieren haben. Folge den Regeln! Mach was dir gesagt wird! Frag um Erlaubnis! Geh Kompromisse ein! Sonst landet man ganz schnell in der Sackgasse des Lebens. Ich konnte mich nie so richtig an solche Vorgaben halten. Oft genug schien es mir nicht besonders klug und an anderen Stellen, ließ mir mein Herz keine Wahl. Vielleicht bin ich zu idealistisch, zu emotional und lande deswegen doch irgendwann in der Gosse. Für besonders wahrscheinlich halte ich das aber nicht. Eher denke ich, dass solche Ratschläge keine besonders guten Ratschläge sind und noch nie großes Unheil verhindert haben. Möglicherweise haben sie aber stattdessen besonders großartiges nicht stattfinden lassen.

Ich sitze hier gerade im Bademantel, ziemlich zufrieden auf der Couch, die Katze liegt neben mir und bewacht mich. Heute morgen habe ich ein wunderbares Frühstück mit Sheila genießen können und auch wenn sie nur kurz Weg ist, freue ich mich schon darauf, dass sie wiederkommt und wir zusammen weiter Magnum schauen. Auch dafür bin ich sehr dankbar. Gute E-Mails trudeln ein und ich beantworte sie lässig, während die Katze und ich uns etwas sonnen, denn gerade bricht der Himmel etwas auf. Neulich bot man mir an, wieder an einem Schreibtisch zu sitzen. Jeden Tag, auch etwas länger, öfter vermutlich so gar. Sicher wäre das ein guter Job und ich wüsste, dass mein Einkommen etwas planbarer wäre, aber ich würde damit auch ein großes Stück meiner Zufriedenheit aufgeben und gerade diese Zufriedenheit ist mein Motor und meine Motivation, sie lässt mich dankbar sein und Freude an dem Empfinden, was ich tuen muss, damit das alles so schön weitergeht. Der Pessimist würde jetzt aufschreien und sagen: „Woher weißt du denn, dass das immer weitergeht?“ und ich würde sagen: „Ich weiß es, weil ich es mir verdiene, weil ich mich anstrenge, liebe was ich tue und dankbar bin, für alles was ich erreicht habe. Ich weiß es, weil ich nicht besonders neidisch oder ängstlich bin, weil ich Chancen sehen gelernt habe, aber trotzdem nicht jede nutzen muss. Weil ich genau weiß, wer ich bin und dass ich nie jemand anderes sein wollte.“