Wäre ich Musiker, würde ich gerne einmal in meiner Heimatstadt spielen, dort wo mich niemand kennt. Immer wenn ich zurückkehre, habe ich das Gefühl, nicht befürchten zu müssen, angesprochen zu werden. Niemand wird mich fragen: „Na, was machsten du jetzt so?“. Alle sind gegangen, oder man vergaß einander. Ich kenne mich dort aus, aber es ist dennoch so fremd, wie in einem Traum. Wäre ich doch nur Musiker, ich würde mich einfach in den alten Stadtpark stellen und den Verstärker etwas lauter drehen. Spätestens, wenn man mich wegen der gemeldeten Ruhestörung entfernen würde, könnten die Polizisten beim Feststellen der Personalien etwas überrascht sagen: „Ach, Sie kommen von hier?“. Manchmal nehme ich mir vor, einige Zeit wieder dort zu verbringen und einen Bildband, eine Ausstellung, oder nur einen besser geplanten Blogpost zu fotografieren, aber ich bin dieser Stadt und ihrer Bürger nichts schuldig. Kannste also auch lassen und überhaupt, was soll der Gedanke. Ich bin ja nicht wichtig. Es überrascht mich nur, dass ich dort geboren wurde und nun irgendwie ganz woanders gelandet bin. Hätte ich nie für möglich gehalten. Am Wochenende war ich mit Sheila wieder da. Familie, Gegend, spanisches Schnitzel und wieder heim.