Man kann immer noch was lernen.

Als ich angefangen habe zu fotografieren, war das gleich auf der Straße. Street Photography war mir damals noch gar kein Begriff. Ich wollte schlichtweg einfach nicht in ein Studio, oder sonst irgendein festes Setting fotografieren. Eigentlich wusste ich gar nicht was ich will, bis ich es gesehen hatte und das ist heute irgendwie noch genauso. Erst seitdem ich Tomasos Arbeit an seinem Buch 28mm verfolgt habe, hinterfragte ich überhaupt, was ich da über die Jahre gemacht habe. Dann kam auch noch die Leica und ich gewöhnte mich an ein etwas anderes Arbeiten. Mein Interesse und mein Blick auf alltägliche Situationen blieb gleich, aber die Art, wie ich diese dargestellt habe, hatte sich verändert. Das war mir bewusst, aber irgendwie war ich nur damit beschäftigt mein Werkzeug dafür zu verwenden immer gleiches zu erschaffen. Oft waren die Bilder mehr Studien von Personen, als Studien von Situationen, aber eben auch nur manchmal indirekte Porträts, oft eher gar nicht.

Ich habe neulich angefangen, mir den Masters of Photography Course mit Joel Meyerowitz anzusehen. Über die 140,00€, die das Ding kostet, können wir uns jetzt bestimmt länger unterhalten und über den Sinn solcher Kurse ebenfalls. Ich sehe so was ja gerne kritisch. Das Joel einer der Guten ist und man dem Mann einfach immer gut zuhören sollte, steht für mich aber außer Frage. Sehr zu empfehlen ist sein Talk in Milan.

Ich bin noch nicht weit gekommen und so wirklich viel neues hat er mir auch nicht erzählt, der gute Joel, aber eines hat er geschafft, ich achte wieder mehr auf Situationen, um die Bilder mit mehr Inhalt zu füllen. Auch weiß ich eigentlich schon gut, wann und wo ein Bild sich lohnt, aber dennoch fotografiere ich oft dennoch dort, wo es sich eben nicht lohnt. Ich variiere zu selten und bin sehe zu wenig vorher, weil ich nur damit beschäftigt bin, die markanteren, interessanteres, wenn man so will plakativeren Gesichter zu finden.

Nach dem ich die ersten 6 Kapitel geschaut hatte, war ich mit Sheila in Roermond, mehr zufällig als geplant und habe versucht, all das umzusetzen und zu beherzigen, was der gute Joel wieder wachgerufen hat. Ob sich da nun wirklich was verbessert hat, keine Ahnung, aber ich habe große Lust mehr daran zu arbeiten.