Fotograf aus Wuppertal

Hey André, wie bist du damals eigentlich Fotograf in Wuppertal geworden?

Ich sag ja immer, ich bin hier so reingeraten und Fotograf in Wuppertal geworden. Auf ne Art stimmt das auch. 2012 habe ich noch in Aachen gearbeitet und war dort in einer Werbeagentur angestellt. Ich glaube, meine Stelle dort, kann niemand so recht beschreiben. Irgendwie habe ich so ziemlich alles gemacht, auch fotografiert. Damals hatte ich mir jedoch nicht so recht vorgestellt, davon einmal zu Leben, weil es eben nur ein Teil meiner Arbeit war, auch wenn es mich schon immer sehr fasziniert und gereizt hat. Es gab aber noch so viel mehr, was ich spannend fand und ich hatte das Gefühl, ich müsste all mein Wissen nutzen, um irgendwie Geld zu verdienen. Das macht es aber schwer überhaupt einen Job zu finden. Ich wusste nie so richtig auf was ich mich denn jetzt bewerben sollte. Mein Profil war ein Flickenteppich der Kommunikationsbranche. Ich konnte mich einfach für nichts bewusst entscheiden und hier fing das Reingeraten wohl an. Marcel hatte in Düsseldorf gerade gekündigt und man suchte bei Piratas einen neuen Motion Designer. Ich bewarb mich zufällig auf diese Stelle und zack war ich plötzlich in Düsseldorf und konnte wenigstens nun behaupten, dass ich Motion Design mache und nicht mehr nur in einer Werbeagentur arbeite. Ich war also Motion Designer, oder… oder war ich es doch nicht? In den nächsten 6 Monaten habe ich viel gelernt, aber vor allem, dass ich kein Motion Designer bin. Ich verstehe zwar die Technologie, aber mir fehlt die Passion. Vielleicht fehlte mir immer die Passion. Ich bin ein alles oder nichts Typ. Arbeit soll für mich nicht nur Arbeit sein. Damals sprach man überall viel von Herzblut und ehrlicheren Konzepten. Beides ist nicht so einfach zu generieren, wenn man es nicht leben kann. Als ich Piratas verließ, rief mich ein Freund an und fragte mich, ob ich Zeit hätte. An diesem Punkt, ich war mittlerweile nach Wuppertal gezogen, geriet ich richtig hinein. Es war fast wie ein Sog, aus dem man sich immer weniger heraushalten konnte. Plötzlich habe ich völlig selbstverständlich sagen können, dass ich ein Fotograf aus Wuppertal bin, wenn mich jemand gefragt hat. Es fühlte sich ziemlich richtig an. Es war ein bisschen so, als hätte ich mich immer dagegen gewehrt und jetzt, wo ich damit aufgehört hatte, began alles zu funktionieren. Arbeit war nicht mehr nur Arbeit. Ich war zufrieden und glücklich, eben angekommen, da wo ich hingehöre. Ich weiß zwar nicht, ob das für immer Wuppertal sein wird, aber ich weiß, dass ich gerne noch eine Weile Fotograf bleiben möchte. Ich bin damit sehr glücklich.

Ich mich habe mich seitdem auf die Reportage- und Porträtfotografie spezialisiert. Ich arbeite nun für Magazine, aber auch genauso für Werbekunden. Meine Abenteuer verfolgt man am Besten auf Instagram, oder ausführlicher später in meinem Blog.

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