Ist es nicht schön, wenn man einen Titel, egal für was, in englischer Sprache verfasst? Das klingt so schön schmissig. Warum wir das so empfinden und ob mir das nicht ein bisschen zu einfach ist, solche Tricks anzuwenden, um etwas cooler erscheinen zu lassen, als es eigentlich ist, darüber habe ich im „Urlaub“ nachgedacht. Also eigentlich habe ich keinen Urlaub gemacht, sondern nur etwas weniger oft im Internet abgehangen. Solche Gedanken mache ich mir ja ständig und am Ende versuche ich besser zu sein, als ich eigentlich bin und dann schreibe ich das alles wieder ins Internet, um irgendeine Art Response zu erhalten (Anglizismen sind so coooool! …aber seit 1998 nicht mehr cutting edge.), denn man kann ja nie sicher sein, ob man keinen Unfug erdacht hat, bis nicht ein anderer auch diesen Unfug mitdenkt und zack ist es etablierter Mainstream.
Ich schweife ab, also ich hab so über dies und jenes nachgedacht. Manchmal bin ich, glaube ich zumindest, auf einem guten Weg, was mir nicht so gut in der Welt gefällt, zumindest für meinen Teil, besser zu machen und genauso oft bin ich gar nicht gut darin, weil ich mich dann wieder so sehr darüber ärgere, dass manches nicht so läuft, wie ich es gerne hätte. Dann gerate ich in Konflikte, weil ich nicht verstehe, dass andere sich viel besser in den ganzen Schattierungen zwischen Schwarz und Weiß bewegen können, als ich. Für mich ist vieles immer so absolut und dann ist da auch noch mein Idealismus. Der vernichtet viel Potential und während ich gerade Potential schreibe, kommt er wieder auf und ruft von ganz hinten: „Erfolg messen wir in Geld und wir müssen Geld überwinden!“ und während ich ihn rufen höre, fragt sich eine andere Stimme, wem der Idealismus eigentlich gefallen will und eine dritte Stimme tritt auf und fragt ein bisschen ängstlich, ob ihr auch die Stimmen hören könnt, oder ob das alles nur Einbildung ist.
Im „Urlaub“ bin ich jedenfalls darauf gekommen, dass ich vieles gerne anders hätte, weil ich eigentlich faul bin und mich ganz und gar meinen Ideen hingeben möchte. Es lenkt ab, wenn man ständig mitbekommt, was alles im Argen liegt und worüber man sich so Gedanken machen muss, damit man am Ende nicht so viele Probleme hat, die einen dann vollständig einengen. Social Media verstärkt das, denn wir sind am Arsch wegen:
- Trump
- AfD
- Klimawandel
- nicht stattfindender Verkehrswende
- Bolsonaro
- Erdogan
- Putin
- Iran und / oder Saudi Arabien
- Assad
- Neokapitalismus und daraus resultierende Folgen
- Influencern
- Brexit
- Hass im Internet begünstigt durch Social Media Algorithmen
- …
Man wird quasi schon sauer, nur weil man 2 Minuten Facebook Posts liest und das, obwohl man sich in seiner eigenen Blase aufhält. Ich möchte gerne einen Umgang damit finden und wenn ich Umgang sage, dann meine ich, dass ich einfach nicht das Gefühl haben will, nicht die Dinge angehen zu können, die ich gerne umsetzen möchte, weil ich vorher noch vernünftigerweise den Weltuntergang durchorganisieren muss. Vermutlich ist Abstand ein gutes Werkzeug, aber vielleicht ist es ein besseres, zusätzlich noch mehr Ideen umzusetzen, statt sich frustriert mit allem auseinanderzusetzen, was nicht gut funktioniert.
Jetzt habe ich sehr viel erzählt, obwohl ich doch nur sagen wollte, ich habe mal „Urlaub“ gemacht.