JPEG

Das ist ein JPEG aus der Leica. Es stürzt mich in ein Dilemma. Durch das ganze Preset-Geklicke für The Classic Presets habe ich mich satt gesehen, mag heute dies und morgen das. Ich will nicht mehr lange überlegen und ständig Bilder neu bearbeiten, damit ich es morgen wieder anders mache. Die Story im Bild ist doch viel wichtiger und seit einer Weile fotografiere ich nur noch, was mir vor die Füße fällt. Ich strenge mich nicht mehr an, zumindest gefühlt. Nun ist dieses JPEG-only-Fotografieren auch einfach nur eine arrogante Attitüde. Jeder hat ja so sein Ding. Wir Fotografen neigen ja zur Selbstüberhöhung und es gibt dann immer nur diesen einen richtigen Weg. Film ist das einzig wahre, oder die Bilder müssen mit Capture One und einem Eizo Monitor bearbeitet werden, damit sie denn auch taugen. Es ist ein bisschen so, als wären wir alle Verkäufer im Mediamarkt. Das kann es ja auch nicht sein und das möchte ich nicht predigen. Ich will gar nicht predigen. Ich will nur einen Ausweg, eine Antwort, die Wand einrennen, die da vor mir steht. Ich will mich festlegen und wer jetzt denkt, dass Film die Antwortsein muss, der hat noch nie Farbfilm digitalisiert. Das Ding ist ja, das Bild oben zeigt ein Motiv an dem man nichts mehr verändern muss. Das Bankgebäude steht gegenüber unserer Wohnung es kommt gerade mal noch genug Licht über die Hänge der Stadt, um vor dunklen Wolken einen Teil des Gebäudes anzustrahlen. Es war ein kurzer Moment und dafür fotografiert man doch, um Momente darzustellen, aber ich ertappe mich immer wieder dabei, diese noch mehr zu stilisieren, zu überzeichnen und zu verändern. Dagegen habe ich nichts, wenn man sich nicht so fürchterlich verrennen könnte. Ihr kennt das sicher. Hat das eigentlich jemals wer überwunden?

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