Leica M Messsucher justieren

Stell dir vor, du bist gerade irgendwo, fotografierst vielleicht so gar wichtige und weniger belanglose Dinge als sonst, wenn du feststellst, dass der Fokus an deiner Leica M nicht mehr hinhaut. Dann kannst du dich ärgern und mit einem unangenehmen Gefühl nachhause fahren. Ich meine, wer hat schon eine zweite Leica, als Backup rumliegen und man weiß ja nie, wie ausgelastet man gerade in Wetzlar ist. Man kann sich dem aber auch selbst annehmen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie der Fokus verstellt sein kann.

Das Messsucherfeld ist vertikal verschoben

Bei älteren Leicas benötigt man hierfür ein spezielles Werkzeug, das „Vertical Alignment Tool“. Bei meiner M-P240 tut es aber auch ein Torx-T8.

Zunächst muss man die Schraube, die bei der M-P das Leica Logo ersetzt, lösen. Bei der M240 entfernt man stattdessen vorsichtig das Leica Logo, um es später einfach wieder einzukleben. Wer Angst vor Kratzern hat, nutzt lieber ein Werkzeug aus Plastik. Ich habe die Schraube später wieder mit Edding „lackiert“, aber die Lösung dürft nicht jedem genügen. Hinter dieser Schraube befindet sich der Zugang zur Einstellmöglichkeit der vertikalen Ausrichtung des eingespiegelten Messucherbilds.

Hier setzt man einfach mit dem Torx an und kann das Feld mit leichten Drehen justieren. Dreht man im Uhrzeigersinn, hebt man das Bild und gegen den Uhrzeigersinn senkt man es. Schwer ist es nicht und mit ein bisschen Fingerspitzengefühl bekommt man das ziemlich genau hin.

Front- oder Backfocus

Oft liegt es daran, dass die Unendlichstellung nicht passt. Das lässt sich leicht überprüfen. Sucht euch ein Objekt in größerer Entfernung, vielleicht 50 oder 100 Meter und Fokussiert darauf. Der Fokusring des Objektivs sollte nun am Anschlag liegen und das eingespiegelte Bild sich mit dem Objekt decken. Erreicht der Fokusring den Anschlag zu früh, habt ihr einen Backfocus. Erreicht ihr den Anschlag gar nicht, dürfte es sich um einen Frontfocus handeln. Mitunter fällt diese Abweichung erstmal nicht auf und man gibt sich selbst die Schuld dafür, dass man entferntere Objekte nicht getroffen hat. Besser man kontrolliert auf diese Art eine Fehlstellung hin und wieder. Auch das ist leicht mit einem 2mm-Imbus zu beheben. Man muss nur das Objektiv abnehmen und mit dem Werkzeug, wie auf dem Bild zu sehen, ansetzen. Durch leichtes Drehen kann man die richtige Unendlicheinstellung erreichen, wenn das weit entfernte Objekt mit dem eingespiegelten Bild im Messsucher überlappt und das Objektiv seine korrekte Unendlicheinstellung erreicht hat. Mit ein bisschen Gefühl hat man es schnell raus und alles funktioniert wieder richtig.