Blankenburg

Ich will sagen, am Wochenende, aber eigentlich war es kein Wochenende, auch wenn es sich so anfühlt. Am Dienstag brachen wir in meine Heimat auf. Feiertag ausnutzen und der Familie eine kleine Freude machen, dass sie mich mehr als zweimal im Jahr sehen. Seitdem ich Sheila das erste Mal mitgenommen habe, ist mir da ein Gefühl aufgefallen, was vielleicht schon viel länger existiert. Ich komme mir immer eine bisschen vor, als wären wir Zeitreisende, oder würden uns in einem Traum bewegen. Die Straßen, die Wälder und so gar manche der Menschen, sind gleich geblieben, anderes hat sich verändert und obwohl es vertraut wirkt, fehlt ein weniger der Zugang. Wir sind nun Beobachter. Ich habe mich gefragt, wie ich mich dort einfügen würde, wäre ich nicht weggezogen und finde keine passende Vorstellung dafür. Es ist nur ein Gedankenspiel, denn ich will gar nicht mehr zurück und fühle mich dadurch bestätigt, in meiner Freude, dem entronnen zu sein. Allerdings kann ich auch nicht sagen, dass ich angekommen bin und nun das Spiel durchgespielt zu haben. Ich denke, das hat man nie. Kennt ihr diese TED Talks? Wo irgendwer von seiner „heroic Journey“ spricht und alles klingt, wie eine einfache Anleitung zum Erfolg? Das ist Marketing. So ist es doch mit nichts im Leben, außer man baut ein IKEA Möbelstück auf. Mein Leben findet jetzt gänzlich woanders statt und wird in naher Zukunft sich wieder wandeln. Ich bin sehr froh darüber, keine Grenzen mehr zu sehen, die meinen Horizont einschränken.